Nominiert für den LiBeraturpreis 2022: Fang Fang "Weiches Begräbnis"

In diesem Jahr für den Internationalen Literaturpreis nominiert, für 2022 ist sie jetzt schon auf der Longlist der nächsten Auszeichnung: Die chinesische Autorin Fang Fang schrieb mit „Wuhan Diary“ einen der ersten Berichte aus einer abgeriegelten Stadt im Kampf gegen einen unsichtbaren Feind. Ihr aktueller Roman „Weiches Begräbnis“ in der Übersetzung von Michael Kahn-Ackermann ist nun für den LiBeraturpreis 2022 nominiert.

In dem zuerst gefeierten, dann in China verfemten Roman rührt Fang Fang an einem Trauma der chinesischen Seele: Der Bodenreform von 1948, als Millionen Chines*innen hingerichtet und in „weichen Begräbnissen“, das heißt ohne Sarg, verscharrt wurden. Aber die Bezeichnung steht auch für verlorene Erinnerungen: die Erinnerung so tief zu begraben, dass gefährliches Wissen für immer verlorengeht. Im Schatten dieses Traumas wächst der Sohn der Protagonistin aus „Weiches Begräbnis“ auf – doch alles ändert sich, als er beginnt, die Vergangenheit zu erforschen.

Der LiBeraturpreis wird seit 2013 jährlich an einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der Arabischen Welt vergeben, da diese auf dem deutschen Buchmarkt immer noch stark unterrepräsentiert sind. „Wenn der LiBeraturpreis aus der Idee entstanden ist, weibliche Stimmen des globalen Südens hörbar zu machen, so ist er heute als Katalysator der Vielstimmigkeit zu verstehen“, schreibt Litprom über den von ihnen ins Leben gerufenen Preis. Seit diesem Jahr entscheidet erstmals eine Jury über die Preisvergabe. 
Veröffentlicht am: 11.11.2021